Eine Indian ist DAS klassische amerikanische Tourenmotorrad der 1900er bis 1950er Jahre. Harley-Davidson war stets ein Konkurrent von Indian, verglichen mit Harley-Davidson hatte jedoch eine Indian aufgrund der besseren Technik und der höheren Preise einen größeren Image-Wert.

Indian, gegründet im Januar 1901 durch George Hendee und Oscar Hedstrom, war weltweit der erste Hersteller von Serienmotorrädern und technisch den Konkurrenten seiner Zeit lange überlegen. Der überwiegende Teil der Maschinen von Indian waren großvolumige V-Zweizylinder-Motoren mit SV - (Seitenventil-) Steuerung in Fahrwerken mit langem Radstand, die eine bequeme, niedrige Sitzposition erlauben. In der äußeren Form und auch der Motortechnik hat dieses Konzept bis heute in den Maschinen von Harley-Davidson überlebt.

Mit der Übernahme der Firma Henderson/Ace wurde Indian zu einem der Pioniere im Bau von Vierzylindermotorrädern. Die technisch zunächst unveränderten Modelle wurden bald umgetauft und hießen fortan Indian Four. In verschieden Varianten in den 1930-1940er Jahren gebaut, hatte dieses Modell einen hervorragenden Ruf als komfortables, leistungsstarkes und langstreckenfähiges Motorrad - in einer Zeit, in der Reisen noch ein Abenteuer war.

Ein in den Dreißigerjahren in Österreich durchgeführter Umbau des Motors ermöglichte eine Steigerung von Leistung und Höchstgeschwindigkeit.

Das heute allseits bekannte Bild der Indian wird geprägt von den eleganten vollverkleideten Modellen der Chief Art Déco auf 2 Rädern. Insbesondere die Baujahre 1946 bis 1949 mit Parallelogrammgabel gelten als gestalterischer Höhepunkt.

Seit 1947 allen Indian-Motorrädern gemeinsam ist der beleuchtete Indianerkopf auf dem vorderen Kotflügel, der für viele so sehr mit den Motorrädern der Marke Indian verknüpft ist, dass der Irrglaube herrscht, der Indianerkopf sei originaler Bestandteil aller Baujahre und Modelle.


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