In den Jahren 1904 bis 1927 wurden in der Apoldaer Firma A. Ruppe & Sohn (ab 1910 Apollo-Werke AG) Automobile der Marken Piccolo und Apollo in verschiedenen Ausführungen hergestellt. Diese Fahrzeuge waren unter anderem wegen ihres relativ niedrigen Verkaufspreises, der guten Qualität und den vielen Erfolgen im damaligen internationalen Rennsport beliebt.

1903 baute A. Ruppe & Sohn zunächst ein Motorrad, die Apoldiana. 1904 folgte dann eine Voiturette, die als erstes Fahrzeug der Firma den Namen Piccolo erhielt. Bis 1920 wurden luftgekühlte Motorwagen unter diesem Namen produziert. Für die Entwicklung dieser Fahrzeuge war Hugo Ruppe (1879-1949) federführend verantwortlich.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Betrieb und dessen Umfirmierung in eine Aktiengesellschaft wurde 1908 der profilierte Rennfahrer und Konstrukteur Dipl.-Ing. Carl Slevogt (1876-1951) für die Entwicklung neuer Modelle gewonnen. Die von ihm entwickelten Fahrzeuge erhielten den Namen Apollo, den ab 1910 auch der Betrieb als Firmenbezeichnung übernahm.

Mit wassergekühlten Motoren und der Abwendung von der Kutschenform bei den Apollo-Wagen begann eine neue Ära der Autoproduktion in Apolda. Es wurden Fahrzeuge mit 1-Zylinder-Motor mit 624 cm³ bis zum 4-Zylinder-Motor mit 3440 cm³ gebaut. Ein Mitte der 1920er-Jahre entwickelter 12/50 PS - V8 - Motor gelangte allerdings nicht zur Serienreife. Fast alle Teile, außer beispielsweise Reifen, Lampen und Hupen, wurden im Werk produziert.

In der betriebseigenen Gießerei entstanden die Motorblöcke für die Piccolos und Apollos. So war der Betrieb relativ unabhängig und man konnte in kurzer Zeit neue Modelle entwickeln und auch auf Kundenwünsche eingehen. In diesen Jahren entwickelten sich die Apollo-Werke zum größten metallverarbeitenden Unternehmen in Apolda. 1921 wurde die Markranstädter Automobilfabrik (MAF) in Markranstädt (eine Gründung Hugo Ruppes) aufgekauft. Bereits 1923 musste die Fabrik allerdings schon wieder stillgelegt werden.

Das letzte Modell, der Typ 6/24 PS von 1926, hatte anstatt eines Motors aus eigener Fertigung einen des Motorenherstellers Steudel. 1927 stellte das Unternehmen, das zu diesem Zeitpunkt 400 Mitarbeiter hatte, die Automobilproduktion ein, fungierte noch 5 Jahre lang als Vertretung für NSU-Automobile und meldete 1932 Konkurs an.

Quelltext/Wikipedia

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