Gordini war ein französischer Formel-1-Rennstall, Sportwagen-Produzent und Tuner. Schon in den 1930er-Jahren waren die Fahrzeuge namens Gordini auf den Rennkursen Europas allseits bekannt. Denn der talentierte französische Fahrer und Konstrukteur Amédée Gordini (ursprünglich: Amadeo) italienischer Abstammung hatte bereits zu diesem Zeitpunkt auf der Chassis- und Motorenbasis von Fiat- und Simca-Modellen getunte Fahrzeuge für Sportwagenrennen hergestellt.

Doch 1946 produzierte man in den Werkstätten Gordinis den ersten Monoposto, der von einem 1100-cm³-Motor eines Simca vorangetrieben wurde. Bis zum Start der Formel-1-Saison 1950 entwickelten die Mechaniker diesen Wagen weiter und statteten ihn mit einem 1,5-Liter-4-Zylinder-Motor aus, der nominell immer noch als Simca-Triebwerk galt und sich mit den wesentlich stärkeren Aggregaten von Alfa Romeo, Ferrari und Maserati messen sollte.

Bei den Fahrern galt jedoch der Gordini als leicht abzustimmendes und fahrendes Fahrzeug, dem allerdings aufgrund häufiger Reifen- und Bremsdefekte meist eine bessere Platzierung verweigert war. Nach dem Achtungserfolg im ersten Jahr, als Robert Manzon einen vierten Platz beim Grand Prix von Reims belegte, war während der Formel-1-Saison 1951 im Kampf der Giganten zwischen Alfa Romeo und dem Rivalen aus Maranello für die anderen Konkurrenten kein einziger Punkt zu holen, sodass Simca es vorzog sich aus dem Wettbewerb zurückzuziehen Die Formel-1-Saison 1953 wurde nach verheißungsvollen Anfängen wieder zu einem Katastrophenjahr bei Gordini.Angesichts dieser Enttäuschung wunderte es keinen in der Rennbranche, dass der eigentliche Starpilot das Team seines Förderers verließ. Nach insgesamt 35 gefahrenen Grand-Prix-Rennen und einer schnellsten Runde zog sich Gordini aus dem Formel-1-Zirkus zurück.

Als die Gordini-Firma 1968 aufgelöst wurde, hatte man mehrere Rallye-Siege in der dortigen Weltmeisterschaft auf der Habenseite zu verbuchen. Viele jüngere Mechaniker und Ingenieure Gordinis sollten in den späten 1970er-Jahren den Grundstock desjenigen Entwicklerteams bilden, das den Renault-Turbo-Motor baute und somit eine neue Ära der Formel 1 begründete. Einige sportliche Renault-Modelle trugen den Beinamen Gordini, wie z. B. die Dauphine Gordini, der R8 Gordini, der R12 Gordini oder das Sondermodell Gordini des Clio RS.


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