John Deere (* 7. Februar 1804 in Rutland (Vermont), † 17. Mai 1886 in Moline)

1837 entwickelte der Grobschmied John Deere in Grand Detour/Illinois, 22 km mit einem bis dahin unbekanntem Schärf- und Polierverfahren (ursprünglich für Ledernadeln entwickelt) den ersten selbstreinigenden Stahlpflug und legte damit das Fundament für sein Unternehmen Deere & Company.

1848 verlegte er den Unternehmenssitz von Grand Detour nach Moline/Illinois, da es dort keinen Schmied seiner Qualität gab und die Lage am Mississippi River beste Transportwege (Fluss, Eisenbahnstrecke) versprach. Schon bald produzierte John Deere mit seiner Firma Plow Works John Deere mehr als 1.000 Pflüge pro Jahr. Viele seiner Grundsätze haben noch heute Geltung für das Unternehmen, nicht zuletzt seine hohen Qualitätsmaßstäbe. „Ich werde niemals meinen Namen auf ein Produkt setzen, in dem nicht das Beste steckt, das in mir ist“ ist wohl sein bekanntester Leitspruch.

1852 zahlte J. Deere alle seine Partner aus, 1859 übernahm sein Sohn Charles Deere die Leitung bis 1907. Das Unternehmen firmierte wechselnd als „John Deere“, „John Deere & Company“, „Deere & Company“, „Moline Plow Manufactory“ und „John Deere Plow Factory“, bis es 1868 als „Deere & Company“ Aktiengesellschaft Am 17. Mai 1886 starb der Firmengründer John Deere im Alter von 82 Jahren in Moline.

Mit der Übernahme der Waterloo Gasoline Engine Company (Waterloo Boy Traktoren) kurz nach dem Ersten Weltkrieg (1918) stieg John Deere in das Traktorengeschäft ein. Zunächst unter dem alten Namen vertrieben, produzierte John Deere ab 1923 mit der Vorstellung des John Deere D-Modells seine eigene Traktorenpalette. Seit 1931 erhielten die Traktoren, die bis dahin mit Stollenstahlrädern (bis 1939/40) ausgerüstet waren, nach und nach eine Gummibereifung. In der Zeit der Weltwirtschaftskrise 1931 bis 1933 gelang es Deere & Company, entgegen der gängigen Praxis, durch Verzicht auf Rückforderung bereits erbrachter Lieferungen von zahlungsunfähigen Landwirten diese und andere als treue Kunden zu gewinnen.

1956 übernahm Deere & Company die deutsche Heinrich Lanz AG, deren Stammwerk in Mannheim den legendären Lanz Bulldog fertigte. 1958 wurde mit Einführung der Industrietraktoren 440 (Raupen-/Radantrieb) und 435 als Weiterentwicklung des Traktors 420 offiziell 33 Jahre nach Präsentation des ersten industriellen Traktors DI (1935-1941, Variation des D-Modells) die Bausparte begründet.

In den 1980er Jahren geriet John Deere in den Sog der schweren Rezession in der Landwirtschaft, blieb aber als einziger großer Hersteller im Bereich der Landtechnik unabhängig.

·< Anfang | < Zurück | Übersicht | Weiter > | Ende >·