Studebaker

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Bereits im Jahre 1897 beschäftigte sich Studebaker mit Motorfahrzeugen, allerdings arbeiteten sie mit Elektromotoren. Das Unternehmen ging ein Verkaufsabkommen mit Everett-Metzger-Flanders (EMF) ein; EMF stellte die Fahrzeuge her und Studebaker verkaufte sie über ihre Wagenhändler. Durch Probleme bei EMF wurden die Autos aber immer unzuverlässiger, so dass der Volksmund bei EMF von "Every Morning Fix-it", dt. Jeden Morgen reparieren, sprach. J.M. Studebaker war mit der mangelhaften Qualität von EMF unzufrieden und verschaffte sich 1910 Kontrolle über den Betrieb. Um den Schaden von EMF wieder gutzumachen, bezahlte Studebaker für insgesamt eine Million US-Dollar Mechaniker, die zu unzufriedenen Kunden nach Hause kamen und defekte Teile in den Fahrzeugen ersetzten. Studebaker ließ außerdem die Autos mit dem eigenen Namen versehen, zum einen als Versicherung für gute Qualität und als Verpflichtung zum Erfolg des Autobaus und -verkaufs. Im Jahre 1911 benannte sich das Unternehmen in Studebaker Corporation um.

Neben Autos begann Studebaker auch Lastkraftwagen herzustellen, welche nach und nach die pferdegezogenen Wagen verdrängten. Studebaker war 1926 der erste amerikanische Automobilhersteller, der eine kontrollierte Teststrecke eröffnete.

Von den 1920er bis zu den 1960er Jahren brachte die Firma aus South Bend viele stilistische und technische Meilensteine hervor, darunter der klassische Studebaker President (1929-1932) und der Studebaker Champion von 1939. Studebaker baute Modelle, die den durchschnittlichen Amerikaner ansprachen und seinen Bedarf an Mobilität decken konnten.

Professionelle Finanzberater rieten dazu, sich eher auf kurzfristige Einnahmen zu konzentrieren, statt einer längerfristigen Vision zu folgen. Es waren genug Reserven für weitere zehn Jahre vorhanden, aber harter Wettbewerb und Preisdumping durch die drei großen Automobilhersteller verurteilten das Unternehmen zum Untergang.

In der Hoffnung, den Abwärtstrend aufhalten und die Marktposition stabilisieren zu können, fusionierte Studebaker 1954 mit Packard, das neue Unternehmen hieß Studebaker-Packard Corporation. Studebakers Finanzsituation war wesentlich schlechter, als Packard es glauben machen wollte und 1958 brachte der fast bankrotte Automobilhersteller deshalb ein Management-Team vom Flugzeugbauer Curtiss-Wright in das Unternehmen. 1958 stieg Packard aus der Zusammenarbeit aus und wurde amerikanische Vertretung für Mercedes-Benz, woraufhin viele Studebaker-Händler auch deren Autos verkauften.

Finanzielle Zwänge diktierten, dass neue Modelle wie der Kleinwagen Studebaker Lark (1959) und der Sportwagen Studebaker Avanti (1963) auf alten Karosserie- und Motorendesigns aufbauten, was aber die Verlustserie nicht aufhalten konnte. Im Dezember 1963 gab das Unternehmen die Betriebe in South Bend auf und verkaufte die Marke Avanti an Nate Altman, der die Produktion des Autos unter dem Namen Avanti II dort fortführte. Die Fahrzeugherstellung wurde an den letzten noch übrig bleibenden Standort in Hamilton, Ontario, verlagert, wo Studebaker bis zum Mai 1966 produzierte, bevor sie sich aus dem Sektor zurückzogen.

1937 pflanzte das Unternehmen 5.000 Kiefern in einem Muster, das von hinüberfliegenden Flugzeugen aus gesehen das Wort STUDEBAKER ergab.

Quelltext/Wikipedia